Vereinsausflug Ziger und Fun
Die Wetterverhältnisse in den vorangehenden Tagen waren Besorgnis erregend. Gewitter und starke Regenfälle liessen uns zweifeln, ob unser Ziger & Fun wie geplant durchgeführt werden kann. Und dann, Mitte der Woche bestätigen sich die Prognosen: trocken, sonnig und mild! Wenn Engel reisen, lacht die Sonne! hat schon mein Grossvater gewusst.
Am Samstag, 10. Juli treffen 17 Frauen mit Gepäck und Ausrüstung für unser Abenteuer am Bahnhof Schwerzenbach ein. Zur Begrüssung werden die bestellten Vereins Jäckli durch Alice verteilt. Frieren muss jetzt keine von uns.
In Zürich stossen Carina und Maria zur Gruppe und so sind wir komplett. Unser Ziel: Ziegelbrücke!
Wie bereits Tradition werden den Frauen Saft und Gipfeli oder Brötli verteilt und heute speziell noch ein Schoggi-Stängeli dazu. Nach einer kurzweiligen Fahrt treffen wir in Ziegelbrücke ein. Hier werden wir von Ueli Schlittler erwartet: Er übernimmt unser Gepäck und instruiert die drei Gruppen: Yoga, SUP und Schlauchboot.
Yoga-Gruppe: (Ursula und Esther)
Zu viert waren wir in der Yogagruppe. Anina, unsere Yogalehrerin, versprach uns ein schönes Plätzchen für die Lektion. Da es in der Ebene sehr feucht war, richtete sich unser Weg in die Höhe. Es ging am Anfang recht steil bergauf und wir kamen schon das erste Mal ins Schwitzen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde fanden wir eine schöne Wiese. Schnell breiteten wir die Tücher aus und zogen uns um. Danach leitete uns Anina gekonnt durch ihre Yogaübungen. Nebst Hund, Krieger und verschieden Sonnengrüsse waren auch diverse Dreh- Dehn- und Gleichgewichtsübungen dabei. Nicht ganz einfach war es auf dem unebenen Boden das Gleichgewicht zu halten. Nach der Yogastunde fühlten wir uns sehr beweglich, aufgestellt und durch die Sonne geküsst. Anina führte uns auf einem schönen Weg zurück in die Ebene und der Linth entlang zum Strandbad Gäsi. Etwa ein Kilometer vor unserem Ziel verschwand der Weg im Wasser. Einen Umweg zu laufen hatten wir keine Lust und so haben wir kurz entschlossen die Schuhe und Socken ausgezogen und wateten durch das knietiefe stellenweise kühle Wasser zum Restaurant. Hier stillten wir unseren Hunger und trafen uns später mit der SUP-Gruppe. Bevor wir abgeholt wurden, musste dringend noch ein Eis her.
SUP Gruppe: (Flurina)
Vom Bahnhof Ziegelbrücke machte sich die Gruppe SUP (Stand Up Paddle) zu fünft mit dem Bus und dann zu Fuss auf den Weg in Richtung Strandbad Gäsi am Walensee. Der idyllische Weg am Fluss und dem See entlang stand aber teilweise unter Wasser und so mussten wir uns einen anderen Weg suchen und kamen mit etwas Verspätung beim SUP-Verleih auf dem Campingplatz an.
Nach einer kurzen Instruktion ging es auch schon mit Board, Paddle und Schwimmweste ausgerüstet auf den See, der dank dem 1.9m höheren Wasserspiegel gar nicht mehr weit entfernt war.
Zuerst noch etwas unsicher und wackelig paddelten wir in Ufernähe Richtung Weesen, um dann Kurs auf das Restaurant Lago Mio auf der anderen Seeseite zu nehmen. Die Aussicht war, so berichteten wir Anita, traumhaft. Von den hübschen Strandhäusern bis zum Wasserfall konnten wir viel bestaunen, während Anita sich auf das vorbeischwimmende Schwemmholz konzentrierte. Unterwegs warf Annina einen blinden Passagier (Nacktschnecke) von Board und Claudia versicherte uns, dass das Wasser gar nicht so kalt wie erwartet sei.
Die Auswasserung beim Lago Mio erwies sich als schwerer als erwartet, da der Steg aufgrund des Hochwassers nicht zugänglich war. Nach dieser Anstrengung haben wir uns eine Erfrischung vom Kiosk definitiv verdient.
Nach der Pause machten wir uns auf den Rückweg zum Strandbad, diesmal quer über den See, sodass das Tragen der Schwimmweste Pflicht war. So sind wir mit vier SUPs und einer KDP (Kneel Down Paddlerin) gemütlich zurück gepaddelt.
Zurück auf dem Campingplatz haben wir uns beim Gäsi Beizli einen wohlverdienten Zmittag gegönnt. Annina und Flurina wollten dann noch für eine kleine Abkühlung in den See. Dank dem Unterwasser-Sandstrand konnte man gemütlich hineinspazieren, doch die Einschätzung ‚gar nicht so kalt’ war unserer Meinung nach unpassend und wahrscheinlich auf das Adrenalin zurückzuführen.
Gemeinsam mit der Yoga-Gruppe wurden wir vom Ruftaxi Armin Fischli beim Campingeingang abgeholt und zurück an den Bahnhof Ziegelbrücke gebracht.
Gruppe Schlauchboot: (Silvia)
Unsere Gruppe besteht aus 10 Frauen. Wir gehen zu Fuss über die Brücke bis zur Garage an der Linth bei der die Schlauchboote bestiegen werden können. Ueli begleitet uns dort hin und wird um 17 Uhr wieder am Bahnhof sein, um uns unser Gepäck zu übergeben. Wir erhalten noch wichtige Informationen, die Verhaltensregeln werden repetiert und eine passende Schwimmweste gefasst. In Badehose gekleidet und mit Sonnenhut ausgerüstet besteigen wir über eine überaus steile Einstiegrampe 3 Schlauchboote und paddeln uns in die Mitte der Linth, denn unweit der Einwasserungs Stelle erwartet uns die Stromschnelle bei der zweiten Brücke.
Ich sitze im hintersten Boot, muss beobachten wie souverän die Ersten die Schnelle passieren und wild auf und ab über die Wellen schlagen. Auch das zweite Boot wird wild auf und abgehoben. Bei uns im Boot breitet sich eine gewisse Nervosität aus, die Spannung ist spürbar, das Paddel wird gezielt eingesetzt, um ja zwischen den zwei Tafeln unter der Brücke durchzukommen. Das Ziel vor Augen und… schon ist es hinter uns! Auch wir haben gekonnt die Stromschnelle passiert und können nun wieder auf dem Rand vom Boot Platz nehmen und geniessen. Die Linth führt beeindruckend viel Wasser, Schwemmholz treibt an uns vorbei und die Ufer sind überflutet. Die Strömung ist stärker als sonst was zur Folge hat, dass wir die Paddel nur für die Richtungskorrektur einsetzen müssen.
Mittlerweile haben wir die anderen beiden Boote überholt. Diese haben es mit einem Tandem versucht, also sich mit dem Schloss, das für die Auswasserung als Befestigung dient, zusammengebunden.
Geplant haben wir nicht bereits in Benken, sondern erst in Grynau auszuwassern und uns im Schloss Restaurant eine Pause zu gönnen. Die Auswasserungsstelle, obwohl deutlich beschrieben und mit Foto dokumentiert, ist nicht ersichtlich. Dies weil sie mind. 1,5 m unter dem Wasserspiegel liegt. So sind wir gezwungen uns weiter Richtung Zürichsee treiben zu lassen. Froh sind wir um unsere Trinkflaschen und Snacks, denn der kleine Hunger meldet sich pünktlich zur Mittagszeit!
Die Einfahrt auf den See wird etwas unkoordiniert und wegen der vielen Wirbel auch anspruchsvoll. Endlich finden Alice und Sabrina das richtige Zusammenspiel von Paddelschlag links und rechts und wir nähern und mit viel Muskel Einsatz dem Zielpunkt. Mit vereinten Kräften schaffen wir es an Land und hieven das Boot aus dem Wasser.
Nachdem alle drei Boote am vereinbarten Platz angekettet sind und wir stolz ein Gruppen-Foto (mit Selfie Stick von Karin Wider) gemacht haben suchen wir das Pier 8716 auf und geniessen einen Apéro und eine leichten Zmittag.
Die Zugfahrt zurück nach Ziegelbrücke ist zeitlich vorgegeben, um dort auf die anderen zwei Gruppen zu stossen.
Gemeinsam fahren wir mit Armin Fischli im Kleinbus zum Berghotel Obersee. Unterwegs legt Armin noch einen Stopp ein damit wir einen Blick auf die Linth/Nefels Ebene werfen können. Idyllisch liegt das Berghotel direkt am See, umringt von Bergen. Wir fühlen uns verzaubert. Nach dem Bezug der Zimmer und einer verdienten Dusche treffen wir uns auf der Terrasse zum Apéro.
Das Abendessen nehmen wir wohl überlegt im Innenbereich ein. Ein Gewitter mit viel Regen geht nieder und sorgt für Unsicherheit betreffend die bevorstehende Wanderung.
Am Sonntag morgen scheint die Sonne und verspricht einen perfekten Wandertag. Nach einem herrlichen Frühstück mit Buffet holt uns Ueli ab. Motiviert machen wir uns gemütlich auf den Weg Richtung Rautialp. Unterwegs hat Ueli immer wieder kurze Pausen für Geschichten, Anekdoten und Spannendes aus der Region zu erzählen.
Die Beschreibung der mässig steilen und gemütlichen Wanderung ist für «Flachländerinnen» alles andere als mässig steil! Alle sind ins Schwitzen gekommen, einige an ihre Grenzen aller alle haben die Alp erreicht und gemeinsam haben wir uns von Siegfried und Myrtha Fischli die traditionelle Herstellung des Zigers erklären lassen. Im Anschluss wird uns ein üppiger Apéro mit Ziger Brötli, Alpkäse und Federwiis aufgetischt. Auch ein Juuchzer-Wettkampf mit eindrücklicher Vorlage von Siegfried, der Juuchzermeister ist, wird nicht ausgelassen. Ursula und Anita wagen sich an die Herausforderung. Prima gemacht!!!
Gestärkt nehmen wir den Abstieg unter die Füsse. Der soll gar nicht mehr steil sein, dafür länger. Durch den Wald, über Wiese und Weide, entlang dem Sulzbach und über den Auenbach sind wir erschöpft zurück beim Berghotel Obersee. Nach kurzem Stopp und erneutem Verstauen des Gepäcks in Armin’s Bus werden wir von ihm nach Ziegelbrücke gefahren.
Im Gepäck bringen wir viele Eindrücke, gesellige Stunden und unterhaltsame Gespräche mit. Manch eine wird auch am Montag noch die Wanderung in den Beinen spüren, aber es hat sich gelohnt!
Ich habe das Wochenende genossen und bin froh, dass (fast) alle unversehrt wieder heim gekommen sind.